|
|
Die Gleditschie (Gleditsia triacanthos) kennt natürlich auch kein Mensch (so wie den Götterbaum letzten Monat) obwohl er zwei äußerst auffällige Merkmale hat. Ach übrigens wurde sie nach Herrn Gleditsch, einem Direktor des Berliner Botanischen Gartens benannt. Schade, daß es in der Gleditschstraße fast nur Platanen gibt ;-)
Eulivia: "Erzähl schon, was sind denn das für auffällige Merkmale und wieso wehrt sich der Baum und gegen was denn... ?
(Kicher) Langsam, du neugierige Eule. Das erste Merkmal sind die abenteuerllich spitzen und langen (bis 30cm) Stacheln, die seltsamerweise meist in einer Dreier-Kombination vorkommen (in Amerika: Three Thorned Acacia). Es wird behauptet, die G. würde sich damit gegen Tiere wehren, die sich für die Früchte interessieren.
|
|
|
|
|
"Iiiiihhh, tut das nicht weh, die Stacheln mit der Hand zu berühren ?
Keine Angst, wenn man ganz vorsichtig damit umgeht, passiert nichts, aber spitz sind sie schon.
|
|
Typisch für die Gleditschie (Gleditsia triacanthos) sind lange Stacheln am Stamm und an den Ästen. Für den Garten gibt's aber auch welche ohne Dornen
|
Eulivia: "Und das zweite Merkmal?"
Jetzt im Herbst kann es passieren, daß auf der Strasse lange braune Hülsen herumliegen. Später, wenn sie ausgetrocknet sind, kann man sie prima als Rasseln benutzen. Sie sind gewunden wie eine Schlange und in ihr drin stecken braune Samen mit einer harten Schale. |
|
"Ja, ja , ich hab einmal versucht, so eine Schlange aufzupicken, da waren genau so Dinger drin wie du beschreibst und noch was.. "
.. genau, die Samen sind in einer matschigen Flüssigkeit eingebettet, die ist süß und wurde von den Indianern sogar als Süßmittel verwendet. "
"Hä, was denn für Indianer???" |
|
Die gewundenen Hülsen bleiben oft noch an den Zweigen hängen nachdem die Blätter schon abgefallen sind
|
|
|
|
Ach, hab ich vergessen.
Die G. ist genauso wie der Götterbaum ein Einwanderer und zwar aus dem Nordosten der USA. Er wurde vor einiger Zeit in Europa eingeführt.
"Wenn die Stacheln und die Hülsen nicht wären, dann würde der Baum genauso aussehen, wie einer den ich schon kenne, äh, Dings, äh die Robine? "
(Grins) Ja, ja richtig du meinst die Robinie, nach der auch das neue baumschlau-Spiel benannt ist.
Pass auf, ich erkläre dir noch einen feineren Unterschied.
"Ich bin ganz Ohr"
Beide Bäume haben sogannte Fiederblätter (der Götterbaum hat sie auch).
|
|
Doppelt gefiederte Blätter - noch feiner gehts kaum |
|
|
|
|
Nur bei der Gleditschie KÖNNEN sie so aussehen wie auf dem Bild links. Du kannst 14 Fiedern erkennen (der dicke Pfeil zeigt auf eines). Aber jedes dieser Fiedern besteht wiederum aus weiteren etwa 20 Mini-Blättchen (kleiner Pfeil). Also - klarer Fall: doppelt gefiedert. Bei der Robinie sind die Blätter nur einfach gefiedert. Die hat übrigens auch Dornen, aber niemals am Stamm.
"Warum hab ich den Namen eigentlich noch nie gehört, der spricht sich irgenwie auch blöd aus (räusper)? "
Naja, irgendwie hast du recht. Was hältst du von Christusdorn oder Lederhülsenbaum, so nennt man ihn auch noch?
|
|
Links ein Robinienblatt mit rundlichen Fiedern - rechts die Gleditschie mit länglichen, feineren Blättchen, die manchmal auch doppelt gefiedert sind |
|
|
|
"Ja, cool, Lederhülsenbaum ist doch viel besser"
Das mit dem Christusdorn kann übrigens nicht stimmen, weil der Baum zu Christus Zeit noch gar nicht bekannt war in seiner Gegend.
"Ts, ts, ts, erwischt "
So, das war's für diesmal. Was war eigentlich mit dem Baum, den DU dir aussuchen wolltest, Eulivia?
"Ha, ihr könnt ja schon mal raten, wie er heißt. Hier ist ein Stück von ihm..." |
|
|
|
|
|